Logistiker/ Logistikerin FA
Online-Weiterbildung Vorbereitung zum Fachausweis
1 Ergebnis gefunden mit einer leeren Suche
- Supply Chain Management: Lieferkettenrisiken in Chancen verwandeln
Die wachsende Bedeutung eines präventiven Supply-Chain-Risk-Managements Moderne Lieferketten sind komplex und global vernetzt – und damit zahlreichen Risiken ausgesetzt. Unternehmen müssen sowohl interne als auch externe Gefahrenquellen identifizieren, um ihre Lieferketten widerstandsfähig zu gestalten. Ein effektives Supply-Chain-Risk-Management (SCRM) ist daher unerlässlich, um Risiken nicht nur zu minimieren, sondern sie gezielt in strategische Vorteile umzuwandeln. Warum ist Lieferketten-Risikomanagement entscheidend? Unternehmen, die mit global verteilten Produktionsstätten oder externen Zulieferern arbeiten, stehen vor enormen Herausforderungen: Hochgradig verzahnte Prozesse: Produktions- und Herstellungsabläufe sind auf eine perfekt abgestimmte Logistik angewiesen – Verzögerungen oder Ausfälle können gravierende Folgen haben. Steigende Komplexität: Globale Marktveränderungen, geopolitische Unsicherheiten und regulatorische Anforderungen (z. B. das EU-Lieferkettengesetz) erhöhen die Risiken. Finanzielle Belastungen: Insolvenzen, Zahlungsausfälle und wirtschaftliche Unsicherheiten bei Zulieferern können die gesamte Lieferkette destabilisieren. Nachhaltigkeitsanforderungen: Unternehmen müssen ethische und ökologische Standards erfüllen, um Compliance-Risiken zu vermeiden und den Erwartungen von Kunden und Investoren gerecht zu werden. Angesichts dieser Herausforderungen gewinnt ein ganzheitliches Risikomanagement zunehmend an Bedeutung. Die vier grössten Risikofaktoren in Lieferketten Eine aktuelle Studie, der „Sphera Supply Chain Risk Report 2025“, zeigt, dass Unternehmen ihre Lieferketten insbesondere auf vier zentrale Risikopotenziale hin überprüfen sollten: 1. Finanzielle Risiken steigen Frühwarnindikatoren für finanzielle Schwierigkeiten bei Zulieferern nahmen 2024 um 11 % zu. Die Zahl der Insolvenzen stieg um 48 % , während Meldungen über höhere Gewalt um 61 % zunahmen. 2. Globale Störungen bleiben bestehen Naturkatastrophen und geopolitische Konflikte verursachten weiterhin erhebliche Unterbrechungen. Durchschnittlich wurden 14 schwerwiegende Vorfälle pro Jahr und Unternehmen registriert. 3. Qualitätsprobleme nehmen zu Rückrufe und Qualitätsmängel in der Lieferkette stiegen um 22 % . Mangelhafte Produkte können nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch das Markenimage erheblich beeinträchtigen. 4. Regulatorischer Druck wächst Das EU-Lieferkettengesetz wurde durch die EU-Omnibus-Direktive für mittelständische Unternehmen zwar entschärft, bleibt aber eine zentrale Herausforderung. Nachhaltigkeit und ethische Geschäftspraktiken sind zunehmend gefragt – Menschenrechtsfragen in Lieferketten stiegen um 29 % . Transparenz als Schlüssel zur Risikominimierung Ein oft unterschätztes Risiko liegt in den N-Tier-Lieferanten – also den Zulieferern der direkten Zulieferer. Viele Unternehmen haben nur begrenzte Einblicke in diese tiefere Lieferkette, was die Risikobewertung erschwert. Laut der Studie „The Hidden Risks in Your Supply Chain“ von Sphera: 85 % der kritischen Vorfälle treten bei Tier-2- bis Tier-4-Lieferanten auf. Chief Procurement Officers (CPOs) konzentrieren sich meist nur auf Tier-1-Lieferanten, wodurch Transparenz und Risikomanagement eingeschränkt werden. Viele Tier-1-Zulieferer legen ihre eigenen Lieferantenbeziehungen nicht offen, was präventive Maßnahmen erschwert. Ein umfassendes N-Tier-Risikomanagement ist daher nicht nur strategisch sinnvoll, sondern operativ notwendig. Von der Problembewältigung zur Risikoprävention Die Identifikation und Überwachung von Lieferkettenrisiken erfordert eine enorme Datenbasis. Unternehmen benötigen: Echtzeit-Datenpunkte zu Lieferanten, Umweltereignissen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Dynamische Risikoanalysen , um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und präventiv zu handeln. Die Lösung: Eine zentrale Plattform für Supply-Chain-Risikomanagement Eine digitale Supply-Chain-Risk-Management-Plattform (SCRM) bietet Unternehmen folgende Vorteile: ✅ Echtzeitüberwachung der gesamten Lieferkette, inklusive N-Tier-Zulieferern. ✅ Individuelle Risiko-Scorecards , die präventive Maßnahmen erleichtern. ✅ Dynamische Einblicke , um Lieferantenausfälle frühzeitig zu erkennen. ✅ Compliance-Optimierung , um regulatorische Anforderungen effizient zu erfüllen. Fazit: Lieferkettenrisiken als strategische Chance nutzen Ein modernes Supply-Chain-Risk-Management ist weit mehr als eine reine Schadensbegrenzung – es ermöglicht Unternehmen, Risiken gezielt zu steuern und Wettbewerbsvorteile zu generieren. Wer Transparenz schafft, präventiv handelt und digitale Lösungen nutzt, kann seine Lieferkette nicht nur absichern, sondern auch nachhaltig optimieren.
